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JIFF FESTVAL JEONJOU / KOREA

 

 

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onewordmovie is NetArt Project an Installation by Beat Brogle & Philippe Zimmermann since 2003


«onewordmovie» ist eine interaktive Installation und eine Software, die es den Usern erlaubt, Bilder, die im Internet zu einem Suchbegriff gefunden werden, zu einem Film zusammenzufügen. «onewordmovie» gibt so einen Einblick in die Fülle der Bilder auf dem Internet und reflektiert die Art und Weise, in welcher das Internet die Beziehung zwischen Wort, Bild und Film verändert.

Alle Versuche, eine Suchfunktion zu programmieren, welche den Inhalt von Bildern analysieren könnte, sind bisher gescheitert. Anstatt Bilder nach ihrem visuellen Gehalt zu analysieren, wie dies ein Mensch machen würde, sucht die Maschine deshalb nach Begriffen, die entweder im Filenamen des Bildes vorkommen, oder im Text, der sich in direkter Nähe zum Bild befindet. Die Suchmaschine produziert so eine «hit list», die je nach Begriff mehrere tausend Bilder umfassen kann. Diese Bilder stellen das Rohmaterial dar, welches in der Reihenfolge, wie sie gefunden wurden, in einer im voraus bestimmten Partitur - eine Serie in sich verschränkter Loops - in Echtzeit zu einem Film animiert werden.

 

«onewordmovie» zwingt uns – wie viele experimentellen Filme – zur Wahrnehmungsveränderung. Narration gibt es hier nicht, auch wenn wir hier und da narrative Elemente zu entdecken glauben. Aber Narration beruht auf einer narrativen Absicht und die kann der Suchmaschine beim besten Willen nicht zugeschrieben werden. Können wir uns aber von dieser Erwartung befreien, entdecken wir verborgene Informationsfelder; es eröffnet sich ein flimmernder Blick auf eine bis anhin unsichtbare Psychogeographie des Netzes: Das Bilderreservoir, dass sich aus einem kollektiven Bewusstsein zusammensetzt, und auf dessen ständigen Wandlungen und Aktualisierungen aufbaut.

Die Installation besteht aus mehreren (mind 2) Datenprojektionen . Jede Projektion zeigt einem Film. Die Installation schafft eine cineastische Situation, d.h die Projektionen dominieren den ansonsten abgedunkelten Raum. Obwohl die Situation cineastisch ist, ist der Besucher mehr als nur ein Betrachter. Vielmehr ist der Benutzer, die Benutzerin, welch die Filme an den einzelnen Stautionen, indem er seine eigenen Suchbegriffe eingibt.

Die Installation besteht aus mehreren Datenprojektionen , damit die Betrachterin Beziehungen zwischen den Bilderströmen herstellen kann, um so noch eine weitere Ebene der netzspezifischen Wort-Bild Beziehungen erfassen zu können. Man kann sich bespielsweise vorstellen, dass der selbe Suchbegriff in verschiedenen Sprachen andere Bildwelten erzeugt, oder dass zwei an sich sehr ähnliche Begriffe mit ganz anderen Bildgruppen assoziert werden.

Platzierung der Installation: Die Installation zielt auf Medienfestivals, Kunsthallen und Museen, die nach wie vor damit ringen, wie man das Internet in konventionellen Ausstellungsräumen erfahrbar macht, ohne die individualisierende Situation -- ein Rechner = ein Betrachter -- die man schon von zu Hause oder dem Büro her kennt zu wiederholen.

 

Idee and Realisation: Beat Brogle
Code: Philippe Zimmermann | Concept & Text: Beat Brogle and Felix Stalder
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CC 2003 by Brogle / Zimmermann